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Auf der Seite "Wespen (Taillenwespen)" zeige ich von mir aufgenommene Fotos von Taillenwespen (Apocrita), einer Unterordnung der Hautflügler. Die verschiedenen Arten werden alphabetisch - ausgehend von der lateinischen Artbezeichnung innerhalb der alphabetisch aufgeführten deutschen Familiennamen - dargestellt.
Sofern es einen deutschen Artnamen gibt steht dieser in Klammern dazu. Wenn nur die Gattungsbestimmung möglich ist, wird diese mit Sp. dargestellt.
Zu jeder aufgeführten Gattung gibt es eine kurze Darstellung, wieviele Arten diese weltweit und in Deutschland umfasst. Zu jeder Art gibt es ein paar kurze Informationen zur Biologie, soweit es hierzu verfügbare Informationen gibt. Denn die Biologie etlicher Wespenarten ist noch immer weitgehend unbekannt.
Die Bestimmungen erfolgten - sofern problematisch - auf der Facebookseite "Wer bin ich? Insekten, Spinnen und andere Gliederfüßer" oder auf der Facebookseite "Mitteleuropäische Wespen". Für die Bestimmung von Schlupfwespen kann ich die Facebookseite: "European Ichneumonoidea" wärmstens empfehlen. Wenn überhaupt eine Schlupfwespe bestimmt werden kann, dann von den Experten auf dieser Seite. Die Bestimmungssoftware von inaturalist ist nur bei gängigen Wespenarten tauglich, für die Bestimmung von Schlupfwespen völlig unbrauchbar.
Ansonsten kann ich als weiterführende Literatur Folgendes empfehlen:
- die umfassende Seite von Andreas Haselböck mit dem Titel: Naturspaziergang
Bisher gibt es folgende Arten zu sehen:
ECTEMNIUS CONTINUUS (Punktierter Fliegenjäger)
Ameisenwespen
Familie: AMEISENWESPEN (MUTILLIDAE)
Die Familie der Ameisenwespen umfasst weltweit ca. 4.300 Arten, von denen 155 in Europa vorkommen, aber nur 9 Arten in Deutschland.
MUTILLA MARGINATA
mutilla marginata
Zu dieser Art gibt es kaum Wissen. Vermutet wird, dass die Larven dieser Art Hummeln parasitieren. Fundmeldungen von Imagines der Art in Mitteleuropa stammen aus dem Zeitraum April bis September (inaturalist).
Foto: Dresdener Heide, Sachsen, Mai 2021
Familie: DOLCHWESPEN (SCOLIIDAE)
Dolchwespen
Die Familie der Dolchwespen umfasst weltweit ca. 560 Arten, die ihren Verbreitungsschwerpunkt in den Tropen haben. In Deutschland kommen nur 2 Arten vor.
MEGASCOLIA MACULATA (Gelbköpfige Dolchwespe)
Gelbköpf. Dolchwespe
Die Gelbköpfige Dolchwespe kommt in Europa nur in südlichen Gefilden vor. Die Verbreitungsgrenze nach Norden ist in etwa in Höhe der Alpen angesiedelt. Die Imagines ernähren sich von Nektar, die Larven entwickeln sich als Parasiten der Larven des Nashorn- und Hirschkäfers, seltener bei Blatthornkäfern.
Foto: Iseo, Italien, Juli 2021
Foto: Kovada Gölü Milli Park, Türkei, Juni 2024
Foto: Kovada Gölü Milli Park, Türkei, Juni 2024
Foto: Kovada Gölü Milli Park, Türkei, Juni 2024
SCOLIA HIRTA (Borstige Dolchwespe)
Scolia hirta
Die Borstige Dolchwespe kommt in Europa vor allem im Mittelmeerraum vor und breitet sich im Zuge des Klimawandels nach Norden hin aus. In Mitteleuropa ist die Art aber noch selten anzutreffen. Sie lebt an warmen, bevorzugt sandigen Standorten mit karger Vegetation. Die Imagines ernähren sich von Nektar, die Larven entwickeln sich als Parasiten der Larven von Blatthornkäfern. Die Flugzeit der Art erstreckt sich von Juli bis September.
Foto: Oberlausitz, Sachsen, Juli 2022
Foto: Oberlausitz, Sachsen, Juli 2022
Foto: Bucksche Schweiz, Brandenburg, Juli 2024
Familie: ERZWESPEN (CHALCIDOIDEA)
Erzwespen
Die Familie der Erzwespen umfasst weltweit ca. 22.000 Arten, von denen ca. 2.000 in Mitteleuropa vorkommen.
BRACHYMERIA FEMORATA
Brachymeria femorata
Brachymeria femorata ist eine parasitische Wespenart, die Schmetterlingspuppen in Grünlandhabitaten und Waldlichtungen befällt, in dem die Weibchen mit ihrem Ovipositor Eier in die Puppe einbringen, die Puppe von den Larven aufgezehrt wird und aus dieser Wirtspuppe dann die erwachsenen Parasiten schlüpfen. Die Art ist im gesamten Festlandeuropa nachgewiesen, wobei die Fundzeitpunkte der selten beobachteten Art mit Ende Februar bis Anfang Juni und Ende Juni bis Oktober auf inaturalist angegeben sind.
Foto: Königsbrücker Heide, Sachsen, März 2023
Familie: FALTENWESPEN (SCOLIIDAE)
Faltenwespen
Die Familie der Faltenwespen umfasst weltweit ca. 4.000 Arten, von denen ca. 100 in Mitteleuropa vorkommen. Zur Familie der Faltenwespen gehören sowohl die Unterfamilien der Echten Wespen als auch die Feldwespen, solitären Faltenwespen und Honigwespen. Zur besseren Übersicht gliedere ich nach den Unterfamilien.
Unterfamilie: ECHTE WESPEN (VESPINAE)
Echte Wespen
Die artenarme Unterfamilie der Echten Wespen ist weltweit nur mit 61 Arten vertreten, von denen 11 in Mitteleuropa vorkommen.
DOLICHOVESPULA MEDIA (MITTLERE WESPE)
DOLICHOVESPULA MEDIA
Die fast hornissengroße Mittlere Wespe besiedelt lichte Wälder, Waldränder und gebüschreiche Offenlandschaften. Sie lebt sozial, staatenbildend und baut das Nest in Bäumen oder Gebüschen in 1 bis 4 Meter Höhe. Der Staat umfasst 900 bis 1.700 Individuen. Die Imagines ernähren sich von Nektar, Pollen, Pflanzensäften und Aas, die Larven von Insekten. Die Flugzeit der Art erstreckt sich von Mai bis September.
Foto: (w) Osterzgebirge, Sachsen, August 2024
Foto: (w) Osterzgebirge, Sachsen, August 2024
DOLICHOVESPULA SYLVESTRIS (WALDWESPE)
Waldwespe
Die Waldwespe besiedelt lichte Wälder, Waldränder und gebüschreiche Offenlandschaften. Sie lebt sozial, staatenbildend und baut das Nest frei hängend an geschützten Orten, seltener in Erdhöhlen. Der Staat umfasst maximal 800 Individuen. Die Imagines ernähren sich von Nektar und Pollen, die Larven von Nektar und anderen Insekten, vor allem Fliegen. Die Flugzeit der Art erstreckt sich von April bis September.
Foto: Osterzgebirge, Sachsen, Juli 2024
VESPA CRABRO (EUROPÄISCHE HORNISSE)
Vespa crabro
Die Europäische Hornisse ist die größte Faltenwespenart Europas. Sie besiedelt lichte Wälder, zudem Gärten und Parkanlagen mit Baumbestand. Sie lebt sozial, staatenbildend und baut das Nest in Baumhöhlen, im Siedlungsbereich werden aber gern künstliche Plätze (z.B. Vogelnistkästen, Holzverkleidungen am Dach oder Balkon) angenommen. Die überwinternde Königin beginnt alljährlich Ende April mit dem Nestbau. Der Staat umfasst bis September ca. 600 Tiere. Die Imagines ernähren sich von Pflanzensäften, die Larven von Insekten. Die Flugzeit der Art erstreckt sich von April bis Oktober.
Foto: Ottendorf-Okrilla, Sachsen, Oktober 2021
Foto: Königsbrücker Heide, Sachsen, Oktober 2021
VESPA ORIENTALIS (ORIENTALISCHE HORNISSE)
Vespa orientalis
Die Orientalische Hornisse kommt in Europa nur im Süden (auf der Iberischen Halbinsel, in Italien, auf mehreren Mittelmeerinseln und in Südosteuropa). Sie besiedelt lichte Wälder, zudem Gärten und Parkanlagen mit Baumbestand. Sie lebt sozial, staatenbildend und baut das Nest in Hohlräumen, wie z.B. Baumhöhlen. Der Staat kann bis zu 2.000 Tiere umfassen. Die Imagines ernähren sich von Nektar und Pflanzensäften, die Larven von Insekten und Aas, gelegentlich werden auch Honigbienen erbeutet. Die Flugzeit der Art erstreckt sich in ihrem Verbreitungsgebiet von April bis Oktober.
Foto: Murtici, Türkei, Juni 2024
Foto: Murtici, Türkei, Juni 2024
VESPULA GERMANICA (DEUTSCHE WESPE)
Deutsche Wespe
Die Deutsche Wespe besiedelt Offenlandschaften. Sie lebt sozial, staatenbildend und baut das Nest meist unterirdisch (z.B. in Kaninchenbauten), im Siedlungsbereich aber auch in dunklen geschlossenen Räumen wie Dachstühlen. Die überwinternde Königin beginnt alljährlich Ende April mit dem Nestbau, das im Verlaufe des Jahres auf Kürbisgröße anwachsen kann. Der Staat umfasst dann meist 3.000 bis 4.000 Individuen, seltener bis zu 7.000 Tiere. Die Imagines ernähren sich von Nektar, Pollen, Pflanzensäften und Aas, die Larven von Insekten. Die Flugzeit der Art erstreckt sich von April bis November.
Die Deutsche Wespe unterscheidet sich von den Verwechslungsarten Gemeine Wespe und Sächsische Wespe durch die Zeichnung der Stirn - im gelben Bereich sind mittig 3 schwarze Punkte zu sehen (bei der Gemeinen Wespe ist dort ein senkrechter, sich nach unten hin verdickender, schwarzer Strich vorhanden; die Sächsische Wespe hat dort ein kronenförmiges, gezacktes Symbol).
Foto: Dubringer Moor, Sachsen, Oktober 2021
VESPULA RUFA (ROTE WESPE)
Rote Wespe
Die Rote Wespe besiedelt Waldränder und lichte Wälder. Sie lebt sozial, staatenbildend und baut das Nest unterirdisch (z.B. in Maulwurfbauten). Die überwinternde Königin beginnt alljährlich Ende April mit dem Nestbau. Der Staat umfasst 150 bis 300 Individuen. Die Imagines ernähren sich von Nektar und Honigtau, die Larven werden mit tierischem Eiweiß gefüttert, wobei im Regelfall Fliegen und Mücken erbeutet werden. Die Flugzeit der Art erstreckt sich von April bis September.
Foto: Grünhain-Beierfeld, Sachsen, August 2024
Foto: Osterzgebirge, Sachsen, August 2024
Foto: Osterzgebirge, Sachsen, August 2024
Foto: Osterzgebirge, Sachsen, August 2024
Foto: Grünhain-Beierfeld, Sachsen, August 2024
VESPULA VULGARIS (GEMEINE WESPE)
Gemeine Wespe
Die Gemeine Wespe besiedelt Offenlandschaften. Sie lebt sozial, staatenbildend und baut das Nest entweder unterirdisch (z.B. in Maulwurfbauten) oder im Siedlungsbereich in dunklen geschlossenen Räumen wie Dachstühlen. Die überwinternde Königin beginnt alljährlich Ende April mit dem Nestbau. Der Staat umfasst dann meist 3.000 bis 4.000 Individuen. Die Imagines ernähren sich von Nektar, Pollen, Pflanzensäften und Aas, die Larven von Insekten. Die Flugzeit der Art erstreckt sich von April bis Anfang November.
Foto: Thiendorf, Sachsen, Oktober 2021
Foto: Osterzgebirge, Sachsen, August 2024
Unterfamilie: FELDWESPEN (VESPIDAE)
Feldwespen
Die Unterfamilie der Feldespen ist weltweit mit ca. 630 Arten vertreten, von denen 5 in Deutschland vorkommen.
POLISTES DOMINULA (HAUS- FELDWESPE)
Haus- Feldwespe
Die Haus- Feldwespe besiedelt Offenlandschaften. Eine oder mehrere überwinternde Königinnen beginnen alljährlich ab März mit dem Nestbau, das aus einer einzigen Wabe besteht und an einem Stein oder im Siedlungsbereich gern in künstlichen Hohlräumen wie Metallrohren von Brückengeländern gebaut wird und 50 bis 150 Zellen beinhaltet. Ein Volk erreicht im Sommer eine Größe von ca. 30 Arbeiterinnen, im Spätsommer bringt die Kolonie nur noch Männchen und Weibchen hervor, welche das Nest zur Paarung verlassen. Die Imagines ernähren sich räuberisch von Kleininsekten und Spinnen, gelegentlich von Blütennektar, die Larven von Insekten (v.a. Fliegen). Die Flugzeit der Art erstreckt sich von März bis Oktober.
Die Haus- Feldwespe unterscheidet sich von der Heide- Feldwespe vor allem dadurch, dass die Fühler ab dem dritten Glied rundherum satt orange leuchten, während diese bei der Heide- Feldwespe oberseits verdunkelt orange-schwarz sind.
Foto: Oberlausitz, Sachsen, Oktober 2021
Foto: Brauna, Sachsen, September 2021
POLISTES NIMPHA (HEIDE- FELDWESPE)
Heide- Feldwespe
Die Heide- Feldwespe besiedelt Heiden und andere vegetationsarme Landschaften. Eine oder mehrere überwinternde Königinnen beginnen alljährlich ab April mit dem Nestbau, wobei das Nest bodennah an Ästen oder Pflanzenstängeln errichtet wird und ca. 100 Zellen beinhaltet. Die Imagines ernähren sich von Blütennektar und Honigtau, die Larven von Insekten (v.a. Fliegen). Die Flugzeit der Art erstreckt sich von April bis September.
Foto: Freitelsdorf, Sachsen, Oktober 2017
Foto: Oberlausitz, Sachsen, Mai 2021
Unterfamilie: SOLITÄRE FALTENWESPEN (EUMENINAE)
Solitäre Faltenwespen
Die Unterfamilie der Solitären Faltenwespen ist weltweit mit ca. 3.000 Arten vertreten, von denen 82 in Mitteleuropa vorkommen.
ANISTROCEUS NIGRICORNIS (Schwarzfühler- Hakenwespe)
Schwarzfühler- Haken
Die Schwarzfühler- Hakenwespe besiedelt Offenlandschaften. Die Art bringt eine Generation pro Jahr hervor. Nur Weibchen überwintern. Nester bestehen aus Löchern in Holz. Die Brut wird mit Schmetterlingsraupen ernährt. Imagines ernähren sich von Pflanzensäften und Nektar. Die Flugzeit der Art erstreckt sich bei den Weibchen von von Februar bis Oktober und bei den Männchen von Juni bis September.
Foto: Oberlausitz, Sachsen, Oktober 2021
Foto: Thiendorf, Sachsen, Oktober 2021
Foto: Ockrilla, Sachsen, Oktober 2022
ANISTROCEUS GAZELLA
Anistrocerus gazella
Anistrocerus gazella besiedelt Offenlandschaften. Die Art fliegt in zwei Generationen pro Jahr von Mai bis Oktober. Nester werden in Hohlräumen errichtet, z.B. in Mauerritzen oder Käferbohrgängen. Die Brut wird mit Schmetterlingsraupen aus der Familie der Wickler ernährt. Imagines ernähren sich von Nektar und Honigtau.
Foto: Königsbrücker Heide, Sachsen, April 2023
DISCOELIUS DUFOURII
DISCOELIUS DUFOURII
Discoelius dufourii ist eine von zwei in Deutschland vorkommenden Arten der Gattung Discoelius, die sehr selten ist. Die Art nistet in morschem Holz. Die Brut wird mit Kleinschmetterlingsraupen versorgt. Die wenigen Beobachtungen der Art stammen aus der Zeit von Mai bis Anfang Oktober.
Foto: Oberlausitz, Sachsen, August 2024
EUMENES CORONATUS
EUMENES CORONATUS
Eumenes coronatus ist eine von sieben in Deutschland vorkommenden Töpferwespenarten, die sich anhand von Fotos nur schwer unterscheiden lassen. Die Art besiedelt vegetationsarme Landschaften wie Heiden, Kies-, Lehm- und Sandgruben oder besonnte Hanglagen. Nester werden bodennah an Pflanzenstängeln errichtet. Die Larven ernähren sich von Nachtfalterraupen, Imagines von Nektar und Honigtau. Imagines fliegen in einer, teilweise auch in 2 Generationen pro Jahr von Mai bis Oktober.
Foto: Schönteichen, Sachsen, Juli 2024
Foto: Schönteichen, Sachsen, Juli 2024
EUMENES Cf. PEDUNCULATUS
Eumenes pedunculatus
Eumenes pedunculatus ist eine von sieben in Deutschland vorkommenden Töpferwespenarten, die sich anhand von Fotos nur schwer unterscheiden lassen. Die Art besiedelt vegetationsarme Landschaften wie Heiden, Kies-, Lehm- und Sandgruben oder besonnte Hanglagen. Nester werden bodennah an Pflanzenstängeln errichtet. Die Larven ernähren sich von Nachtfalterraupen und Käferlarven, Imagines von Nektar und Honigtau. Imagines fliegen in einer, teilweise auch in 2 Generationen pro Jahr von Mai bis Oktober.
Foto: Hosena, Brandenburg, Mai 2024
Familie: GICHTWESPEN (GASTERUPIIDAE)
GICHTWESPEN
Die Familie der Gichtwespen umfasst weltweit ca. 400 Arten. In Deutschland kommen 16 Arten vor.
GASTERUPTION Cf. ASSECTATOR
GASTERUPTION Cf. ASSECTATOR
Gasteruption assectator besiedelt Waldränder, lichte Wälder und Heckenbiotope. Die Imagines ernähren sich von Pollen und Nektar, die Larven entwickeln sich als Parasiten der Larven von Mauer- und Maskenbienen. Die Art fliegt von Mai bis September und ist nur schwer von ähnlich aussehenden Gichtwespenarten zu unterscheiden.
Foto: (w) FFH Wilisch, Sachsen, Juli 2024
GASTERUPTION JACULATOR
GASTERUPTION JACULATOR
Gasteruption jaculator besiedelt Waldränder, lichte Wälder und Heckenbiotope. Die Imagines ernähren sich von Pollen und Nektar, die Larven entwickeln sich als Parasiten der Larven von Mauer- und Maskenbienen. Die Art fliegt von Mai bis September und ist nur schwer von ähnlich aussehenden Gichtwespenarten zu unterscheiden.
Foto: (w) FFH Wilisch, Sachsen, Juli 2024
Foto: (w) FFH Wilisch, Sachsen, Juli 2024
Foto: (w) FFH Wilisch, Sachsen, Juli 2024
Familie: GOLDWESPEN (CHRYSIDIDAE)
Goldwespen
Die Familie der Goldwespen umfasst weltweit ca. 4.000 Arten. In Deutschland kommen ca. 120 Arten vor.
CHRYSIS SP. IGNITA (Gemeine Goldwespe)
Gemeine Goldwespe
Die Gemeine Goldwespe bewohnt sonnige und trockene Habitate aller Art. Die Imagines ernähren sich von Nektar, die Larven entwickeln sich als Parasiten der Larven von Mauer- und Pelzbienen sowie Falten- und Grabwespen. Die Art fliegt von April bis Oktober.
Foto: Oberlausitz, Sachsen, Oktober 2022
Foto: Oberlausitz, Sachsen, Oktober 2022
HEDYCHRUM NOBILE (Sand- Goldwespe)
Sand- Goldwespe
Die Sand- Goldwespe bewohnt trockene Sand- und Lößbiotope sowie steinige Hänge mit wenig Bewuchs. Die Imagines ernähren sich von Nektar, die Larven entwickeln sich als Parasiten der Larven von Knotenwespen. Die Flugzeit der Art ist von Juni bis September.
Foto: Oberlausitz, Sachsen, August 2021
Familie: GRABWESPEN (CRABONIDAE)
Crabonidae
Craboidae ist eine Familie der Grabwespen, die weltweit ca. 8.720 Arten umfasst. In Europa kommen 816 Arten vor.
BEMBIX ROSTRATA (Kreiselwespe)
Kreiselwespe
Die Kreiselwespe bewohnt Sandbiotope, in denen die Weibchen bis zu 20 cm tiefe Röhren anbringen, die mit Insekten bestückt werden, die den Larven als Nahrung dienen. Die Imagines ernähren sich von Nektar und Pollen, die Larven von den eingebrachten Insekten (u.a. Schwebfliegen, Bremsen, Raupenfliegen). Die Flugzeit der stark gefährdeten Art (RL 2) ist von Juni bis September.
Foto: Königsbrücker Heide, Sachsen, Juli 2021
Foto: Königsbrücker Heide, Sachsen, Juni 2021
Foto: Märkische Heide, Brandenburg, Juli 2022
ECTEMNIUS CEPHALOTES
ECTEMNIUS CEPHALOTES
Die Art bewohnt Gebiete mit Totholzvorkommen - Waldränder, lichte Wälder, Gebüsche. Nester werden in morschem Holz gebaut. Die Imagines ernähren sich von Nektar und Pollen, die Larven von eingebrachten Fliegen. Die Flugzeit der Art ist von Mai bis September.
Foto: Dubringer Moor, Sachsen, August 2024
Foto: Dubringer Moor, Sachsen, August 2024
ECTEMNIUS CONTINUUS (Punktierter Fliegenjäger)
Fliegenjäger
Der Punktierte Fliegenjäger bewohnt Gebiete mit Totholzvorkommen - Waldränder, lichte Wälder, Gebüsche. Nester werden in morschem Holz gebaut. Die Imagines ernähren sich von Nektar und Pollen, die Larven von eingebrachten Fliegen. Die Flugzeit der Art ist von Mai bis September.
Foto: Oberlausitz, Sachsen, Mai 2024
Foto: Osterzgebirge, Sachsen, August 2024
ECTEMNIUS LAPIDARIUS (Gemeiner Fliegenjäger)
ECTEMNIUS LAPIDARIUS
Die Art bewohnt Gebiete mit Totholzvorkommen - Waldränder, lichte Wälder, Gebüsche. Nester werden in morschem Holz gebaut. Die Imagines ernähren sich von Nektar und Pollen, die Larven von eingebrachten Fliegen. Die Flugzeit der Art ist von Mai bis September.
Foto: FFH Wilisch, Sachsen, Juli 2024
Foto: FFH Wilisch, Sachsen, Juli 2024
LESTICA CLYPEATA (Kleine Silbermundwespe)
LESTICA CLYPEATA
Die Kleine Silbermundwespe bewohnt Waldränder, lichte Wälder und gebüschereiche Areale. Nester werden in Fraßgängen im Holz oder leeren Nestern von Arten der Gattung Ectemnius gebaut. Die Imagines ernähren sich von Nektar und Honigtau, die Larven von Kleinschmetterlingen und Fliegen. Die Flugzeit der Art ist von Mai bis September.
Foto: FFH Wilisch, Sachsen, Juli 2024
MELLINUS ARVENSIS (Kotwespe)
Kotwespe
Die Kotwespe bewohnt Sandbiotope, Heiden und vegetationsarme Hänge, in denen die Weibchen bis zu 30 cm tiefe Röhren anbringen, die mit Insekten bestückt werden, die den Larven als Nahrung dienen. Die Imagines ernähren sich von Nektar und Pollen, die Larven von den eingebrachten Insekten (vor allem Fliegen). Die Flugzeit der Art ist von Juni bis Oktober.
Foto: Dubringer Moor, Sachsen, Oktober 2021
Foto: Dubringer Moor, Sachsen, Oktober 2021
PHILANTHUS TRIANGULUM (Bienenwolf)
Bienenwolf
Der Bienenwolf bewohnt Heiden, Magerrasen und sonstige vegetationsarme Areale, in denen die Weibchen bis zu 1 Meter tiefe Röhren anbringen, die mit 3 bis 6 Honigbienen bestückt werden, die den Larven als Nahrung dienen. Die Imagines ernähren sich von Nektar und Pollen, die Larven von den eingebrachten Honigbienen. Die Flugzeit der Art ist von Mai bis September.
Foto: Kabasakal, Türkei, Juni 2024
Foto: Kabasakal, Türkei, Juni 2024
Foto: Wildenhain, Sachsen, Juli 2024
Foto: Wildenhain, Sachsen, Juli 2024
Familie: GRABWESPEN (SPHECIDAE)
Sphecidae
SPHECIDAE ist eine Familie der Grabwespen, die in Europa mit 60 Arten vertreten ist.
AMMOPHILA SABULOSA (Gemeine Sandwespe)
Gem. Sandwespe
Die Gemeine Sandwespe bewohnt Sandbiotope und sonstige vegetationsarme Gebiete wie Kiesgruben und Böschungen. Die Art errichtet Nester in bis zu 20 cm. Tiefe, in denen sie die Brut mit Schmetterlingsraupen versorgt. Die Imagines ernähren sich von Nektar und Pollen, die Larven von den eingebrachten Raupen. Die Flugzeit der zwei Generationen pro Jahr ausbildenden Art ist von Mai bis Oktober.
Foto: Oberlausitz, Sachsen, September 2021
Foto: Oberlausitz, Sachsen, Oktober 2022
Foto: Oberlausitz, Sachsen, Oktober 2022
PODALONIA HIRSUTA (Behaarte Kurzstiel- Sandwespe)
Podalonia hirsuta
Die Behaarte Kurzstiel- Sandwespe bewohnt Sandbiotope und trockene Waldränder. Die Art errichtet Nester in ca. 7 cm Tiefe, in denen sie die Brut mit Schmetterlingsraupen versorgt. Die Imagines ernähren sich von Nektar und Pollen, die Larven von den eingebrachten Raupen. Die Flugzeit der Art ist je nach Region von Februar bis September.
Foto: Heidehäuser, Sachsen, März 2024
Foto: Heidehäuser, Sachsen, März 2024
SCELIPHRON DESTILLATORIUM (Südliche Mauerwespe)
SCELIPHRON DESTILLATORIUM
Die Art besiedelt verschiedene Lebensräume in der Nähe von Gewässern. Nester werden an Mauern, Steinen und Stämmen errichtet, im Siedlungsbereich auch an und in Gebäuden. Diese sind ca. faustgroß. Die Brut wird mit Spinnen aller Art versorgt. Die Flugzeit der Art erstreckt sich in Mitteleuropa von Mai bis August.
Foto: Toparlar, Türkei, Mai 2024
Süd. Töpfer- Grabwespe
Sceliphron spirifex besiedelt verschiedene Lebensräume, bevorzugt in der Umgebung von Gewässern. Die Art kommt in Europa nur in Süd- und Südosteuropa, im Süden Frankreichs und auf den Kanarischen Inseln vor. Es handelt sich dabei um eine multivoltine Art, die mehrere Jahresgenerationen ausbilden kann.
Die Weibchen von Sceliphron spirifex bauen an geschützten Orten, wie z. B. in Felsspalten (im Siedlungsbereich auch in Dächern), Lehmnester, die aus einzelnen Zellen bestehen und die mit jeweils einem Ei bestückt werden, in die erbeutete kleine Spinnen als Proviant für den Nachwuchs eingebracht werden. Nach dem Schlupf ernährt sich die Larve von den Spinnen. Die Imagines ernähren sich von Nektar.
Die Flugzeit der Art kann in ihrem Verbreitungsgebiet ganzjährig sein, mit Höhepunkt von Juli bis September.
Foto: Arucas, Gran Canaria, September 2023
Heuschrecken-Sand
SPHEX FUNERARIUS (Heuschrecken- Sandwespe)
Die Heuschrecken- Sandwespe bewohnt Sandbiotope und sonstige vegetationsarme Gebiete wie Kiesgruben und Trockenrasen. Die Art errichtet Nester in bis zu 15 cm. Tiefe, in denen sie die Brut mit Heuschrecken versorgt. Die Imagines ernähren sich von Nektar und Pollen, die Larven von den eingebrachten Heuschrecken. Die Flugzeit der zwei Generationen pro Jahr ausbildenden Art ist von Juli bis September.
Foto: Königsbrücker Heide, Sachsen, Juli 2021
Schlupfwespen
Familie: SCHLUPFWESPEN (ICHNEUMONIDAE)
Die Familie der Schlupfwespen ist die artenreichste Familie der Hautflügler. Weltweit werden 30.000 Arten beschrieben, weitere ca. 30.000 bisher unbekannte Arten werden vermutet. Allein in Deutschland sollen ca. 3.600 Arten der Gattung vorkommen, die wohl zu den am wenigsten erforschtesten Wespenarten gehört. Die meisten Arten sind anhand von Fotos nicht zu unterscheiden, selbst die Bestimmung der Gattung gelingt nur gelegentlich. Bestimmungsanfragen auf verschiedenen Expertenforen bleiben fast immer unbeantwortet, da sich mit dieser Wespenfamilie kaum jemand ernsthaft beschäftigt.
Gemein ist allen Schlupfwespenarten, dass diese sich dergestalt fortpflanzen, in dem diese andere Insekten (Imagines oder deren Larven) parasitieren, also ihre Eier in die Wirte einbringen, die geschlüpften Larven fressen das Insekt dann von innen her auf. Die Parasitierungsrate der Wirtsarten kann im Freiland 50 bis 80 % betragen, bei Massenentwicklung der Wirtsart bis zu 90 %. Insofern sind Schlupfwespen die für den Menschen wohl wichtigsten natürlichen Schädlingsbekämpfer, da die Populationsdichte sogenannter Schadinsekten auf natürliche Weise eingeschränkt wird.
ALOMYA SP.
Alomya sp.
Alomya- Arten parasitieren Raupen verschiedener Nachtfalter. Näheres ist nicht bekannt.
Foto: Osterzgebirge, Sachsen, September 2021
AMBLYJOPPA FUSCIPENNIS
Amblyjoppa fuscipennis
Die Art besiedelt bevorzugt Heckenbiotope. Sie parasitiert Schwärmerraupen (u.a. die des Ligusterschwärmers, des Taubenschwänzchens und des Totenkopfschwärmers). Die Art fliegt von Juni bis August. Die Weibchen belegen die Wirtsart mit einem Ei. Die geschlüpfte Larve entwickelt sich im Wirt und verpuppt sich innerhalb der Wirtspuppe, in der sie auch überwintert. Die Imagines schlüpfen dann im Spätfrühjahr.
Foto: Kalinovik, Bosnien & Herzegowina, Juli 2023
AMBLYTELES ARMATORIUS (Gelbe Schlupfwespe)
Gelbe Schlupfwespe
Die Gelbe Schlupfwespe besiedelt Waldlichtungen, Waldränder und Heidelandschaften. Sie parasitiert Eulenfalterraupen. Die Art erscheint im Mai, hält im Sommer Diapause und erscheint im Herbst wieder, wo die Wirtstiere parasitiert werden, die von den Larven der Schlupfwespe verzehrt werden. Diese verpuppt sich in der leeren Raupenhülle und im Folgejahr schlüpfen dann die Imagines der Schlupfwespe.
Foto: (w) Oberlausitz, Sachsen, September 2021
Foto: (w) Oberlausitz, Sachsen, Oktober 2022
Foto: (m) Oberlausitz, Sachsen, September 2021
APECHTHIS COMPUNCTOR
Apechthis compunctor
Apechthis compunctor parasitiert Puppen verschiedener Schmetterlingsfamilien. Zu den Wirten gehören u.a. die Gammaeule (Autographa gamma). Imagines sind von April bis Oktober insbesondere in Waldlichtungen und an Waldrändern beim Durchstreifen der Besenheide-Vegetation auf der Suche nach geeigneten Wirtspuppen zu sehen.
Foto: Röderaue, Sachsen, April 2024
APECHTHIS RUFATA
Apechthis rufata
Apechthis rufata parasitiert Puppen verschiedener Schmetterlingsfamilien. Zu den Wirten gehören u.a. der Eichenwickler (Tortrix viridana) und der Nesselzünsler (Patania ruralis). Imagines sind von Mai bis November zu sehen.
Foto: Königsbrücker Heide, Sachsen, Mai 2023
Foto: Königsbrücker Heide, Sachsen, Mai 2023
APHANISTES Cf. KLUGII
Aphanistes Klugii
Ich konnte leider nirgends brauchbare Informationen zur Wirtsart dieser Schlupfwespe finden. Die wenigen Fundmeldungen der Art stammen aus dem Zeitfenster von Juni bis September.
Foto: Oberlausitz, Sachsen, September 2022
Foto: Oberlausitz, Sachsen, September 2022
Banchus crefeldensis
BANCHUS CREFELDENSIS
Banchus crefeldensis besiedelt Kiefernwälder, wo die Art Schmetterlingsraupen der Art Kieferneule parasitiert.
Foto: Königsbrücker Heide, Sachsen, April 2023
CRATICHNEUMON CORUSCATOR
CRATICHNEUMON CORUSCATOR
Cratichneumon coruscator besiedelt lichte Nadelwälder und deren Ränder. Weibchen parasitieren Puppen verschiedene Eulenfalter. Als Wirtsart ist die Kieferneule bekannt. Imagines fliegen in der Zeit von Mai bis Anfang September.
Foto: Oberlausitz, Sachsen, Juli 2024
CRYPTUS SP.
Cryptus sp.
Die Gattung Cryptus mit 182 beschriebenen Arten hat ein breitgefächertes Wirtsspektrum. Zu den Wirten gehören nicht nur die Schmetterlingsraupen von verschiedenen Eulenfalter-, Spanner-, Wickler- und Zünslerarten, sondern auch Bockkäferlarven.
Foto: Oberlausitz, Sachsen, Oktober 2022
DIPHYUS AMATORIUS
Diphyus amatorius
Die Art besiedelt lichte Wälder und Waldränder. Weibchen parasitieren verschiedene Eulenfalter- und Spannerraupen. Die Beobachtungen der Art stammen nach inaturalist aus den Zeiträumen März bis April und Juni bis Oktober.
Fotos: Osterzgebirge Sachsen, August 2023
DIPHYUS QUADRIPUNCTORIUS (Vierfleck- Höhlenschlupfwespe)
Vierfleck- Höhlenschlupfwespe
Die Vierfleck- Höhlenschlupfwespe parasitiert Schmetterlingsraupen (u.a. die des Großen und Kleinen Frostspanners und Eichenwicklers), wobei pro Schmetterlingsraupe ein Ei abgelegt wird. Die Larven schlüpfen erst nach Verpuppung der Raupe und fressen ihren Wirt im Kokon auf. Die Schmetterlingspuppe wird als ausgewachsene Schlupfwespe verlassen. Adulte Tiere fliegen von März bis August. Nach der Paarung im Sommer sterben die Männchen, die befruchteten Weibchen überwintern in Gruppen in Höhlen, Felsspalten und Stollen. Die Schmetterlingsraupen werden im Frühjahr parasitiert.
Foto: (w) Naturpark Niederlausitz, Brandenburg, März 2024
Fotos: (m) Osterzgebirge Sachsen, Juli 2024
Fotos: (m) Osterzgebirge Sachsen, Juli 2024
DOLICHOMITUS IMPERATOR (Riesen- Schlupfwespe)
Riesen- Schlupfwespe
Die Riesen- Schlupfwespe ist aufgrund ihres gewaltigen Legeapparates eine sehr imposante Art. Ihre Fühler besitzen einen hochempfindlichen Geruchssinn, mit dem sie tief im Holz sitzende Käferlarven aufspürt. Mit drehenden Bewegungen treibt sie den Legebohrer in das Holz, bis dieser auf eine Käferlarve trifft. Diese wird dann mit einem Ei belegt. Die sich in der Käferlarve entwickelnde Schlupfwespenlarve zehrt diese von innen her vollständig auf und verpuppt sich dann. Später schlüpft dann das fertige Insekt.
Von der sehr ähnlichen Art Dolichomitus mesocentrus unterscheidet sich die Art durch ein dunkles Flügelmal, das bei der Schwesternart gelb bis gelb-braun ist.
Foto: Königsbrücker Heide, Sachsen, Oktober 2021
Foto: Königsbrücker Heide, Sachsen, Oktober 2021 (selbes Tier wie zuvor)
DOLICHOMITUS MESOCENTRUS (Riesen- Schlupfwespe)
D. mesocentrus
In der folgenden Bilderserie festgehalten konnte ich die Riesen- Schlupfwespe der Art Dolichomitus mesocentrus in Aktion sehen:
Mit dem Fühler wird eine tief im Holz sitzende Käferlarven aufspürt:
Foto: Königsbrücker Heide, Sachsen, Oktober 2022
Danach wurde der Legebohrer immer tiefer ins Holz eingeführt und offensichtlich eine Käferlarve mit einem Ei belegt:
Foto: Königsbrücker Heide, Sachsen, Oktober 2022
Foto: Königsbrücker Heide, Sachsen, Oktober 2022
Foto: Königsbrücker Heide, Sachsen, Oktober 2022
ERIGORGUS Cf. LEUCOPUS
Erigorgus leucopus
Erigorgus ist eine Schlupfwespengattung aus der Unterfamilie der Anomaloninae. Die Arten der Gattung besiedeln lichte Wälder und deren Ränder. Sie parasitieren Raupen und Puppen verschiedener Eulenfalter und Augenfalter (u.a. die des Großen Ochsenauge und des Schachbrettfalters).
Foto: Tiefenau, Sachsen, April 2024
EUTANYACRA CRISPATORIA
EUTANYACRA CRISPATORIA
Die Art besiedelt bevorzugt mit Kiefern und Birken bestandene lichte Wälder und deren Ränder. Sie parasitiert die Raupen verschiedener Eulenfalter (u.a. Getreide-Halmeule - Mesapamea secalis) und Spanner (u.a. Violettgrauer Eckflügelspanner - Semiothisa liturata). Imagines wurden in Mitteleuropa in der Zeit von Februar bis Mai und von August bis November gesichtet.
Foto: Lomnitz, Sachsen, August 2022
ICHNEUMON SP.
Ichneumon sp.
Ichneumon ist eine Gattung der Schlupfwespen mit vielen ähnlich aussehenden Arten, die anhand von Fotos oft nicht näher bestimmbar sind.
Fotos: Heidehäuser, Sachsen, April 2024
MEGARHYSSA RIXATOR
Megarhysa Rixator
Megarhyssa rixator ist eine der größten Schlupfwespenarten Europas.
Die Art besiedelt Nadelwälder, wo deren Larven verschiedene Holzwespenarten parasitieren (Wirtsarten sind z.B. die Gemeine Holzwespe und die Riesenholzwespe). Die Holzwespen-Weibchen bohren ihre Eier mit Hilfe ihres Legebohrers in das Holz absterbender Bäume. Dabei wird auch ein Pilz injiziert, welcher das Holz „vorverdaut“, so dass es für die Holzwespenlarve als Nahrung nutzbar ist. Die Schlupfwespen können diesen Pilz mit Hilfe ihrer empfindlichen Riechorgane wahrnehmen und finden so die Holzwespenlarven. Mit Hilfe des langen Legebohrers wird die Holzwespenlarve zuerst gelähmt und anschließend ein Ei neben diese platziert. Die Schlupfwespenlarve frisst die Wirtslarve. Die Entwicklung der Larve dauert etwa ein Jahr bis zur Verpuppung (Wikipedia).
Die Art ist hauptsächlich in den Monaten Mai und Juni zu sehen.
Foto: Naturpark Niederlausitz, Brandenburg, Mai 2022
MEGARHYSSA SUPERBA
Megarhyssa Superba
Die Art besiedelt Nadelwälder, wo deren Larven verschiedene Holzwespenarten parasitieren (Wirtsarten sind z.B. die Gemeine Holzwespe, die Schwarze Kiefernholzwespe und die Riesenholzwespe).
Die Art wurde in Mitteleuropa in den Monaten Mai, September und Oktober gesehen (Nachweise auf inaturalist).
Foto: Frauendorf, Brandenburg, Oktober 2022
Foto: Frauendorf, Brandenburg, Oktober 2022
ODONTOCOLON DENTIPES
O. dentipes
Die Art besiedelt Wälder mit hohem Totholzanteil. Sie parasitiert Käferlarven entsprechend der Beschreibung zur Riesen- Schlupfwespe. Das besondere Merkmal der Art ist der verdickte Schenkel des hinteren Beinpaares, an dem ein nach unten gerichteter Zahn sitzt.
Ich habe die Art an der selben Stelle vorgefunden, an der auch die Riesen- Schlupfwespe ansässig war.
Foto: Königsbrücker Heide, Sachsen, Oktober 2021
OPHION SP. (LUTEUS) - (Sichelwespe)
Ophion sp.
Die Gattung Ophion parasitiert Nachtfalterraupen. Es wird je ein Ei in eine Raupe abgelegt. Um den Wirt nicht frühzeitig zu töten, werden die lebenswichtigen Organe von der Schlupfwespenlarve zunächst nicht angegriffen. Erst wenn die Larven fast ausgewachsen sind, töten sie den Wirt durch Auffressen wichtiger Organe. Sie verpuppen sich in einem kleinen Kokon im Innern oder an der leeren Körperhülle des Wirtes (Wikipedia).
Foto: Königsbrücker Heide, Sachsen, Oktober 2022
Foto: Königsbrücker Heide, Sachsen,
Oktober 2022
OPHION VENTRICOSUS
Ophion ventricosus
Ophion ventricosus besiedelt Lebensräume mit Eichenbewuchs. Die Art parasitiert Raupen des Schneespanners (Phigalia pilosa). Die Larven ernähren sich vom Körpergewebe der Wirtsart. Imagines können in Mitteleuropa von Mai bis Juni gesehen werden.
Foto: Oberlausitz, Sachsen, Mai 2024
Opheltes glaucopterus
OPHELTES GLAUCOPTERUS
Opheltes glaucopterus parasitiert die Larven der Blattwespengattung Cimbex. Imagines können von Juni bis Oktober gesehen werden.
Foto: Naturpark Niederlausitz, Brandenburg, Juli 2022
PIMPLA RUFIPES (Schwarze Schlupfwespe)
Pimpla rufipes
Die Schwarze Schlupfwerspe besiedelt Waldränder, lichte Wälder und gebüschreiche Areale. An den Blüten des Rainfarns nimmt sie gern Nektar auf. Sie parasitiert die Puppen einer Vielzahl unterschiedlicher Schmetterlingsarten. Adulte Tiere sind von Ende April bis November zu sehen, mit Höhepunkt im September und Oktober. Adulte Schlupfwespen überwintern.
Foto: Wiednitz, Sachsen, Mai 2024
PROTICHNEUMON SP.
Protichneumon sp.
Die Gattung Protichneumon parasitiert die Raupen von Eulenfaltern und Schwärmern. Arten der Gattung wurden im Zeitraum von April bis Oktober nachgewiesen mit Höhepunkt im August im September.
Foto: Oberlausitz, Sachsen, Oktober 2022
SPILOTHYRATELES ILLUMINATORIUS
Spilothyrateles illuminatorius
Zu dieser Art konnte ich keine Informationen zu den Wirtsarten auffinden. Imagines wurden in ihrem bekannten Verbreitungsgebiet (europäisches Festland) von März bis November nachgewiesen.
Foto: Röderaue, Sachsen, April 2024
THERION CIRCUMFLEXUM
Therion circumflexum
Therion circumflexum besiedelt lichte Wälder, Waldwege, Waldränder und sonstige gebüschreiche Areale. Von den Weibchen der parasität lebenden Art wird mit dem Legebohrer eine Ei in die Raupe gestochen, die geschlüpfte Larve ernährt sich vom Gewebe des Wirtes, frisst die Raupe von innen her auf und verpuppt sich außerhalb der leeren Raupenhülle. Wirtsarten sind u.a. Schwärmerraupen. Imagines können in Mitteleuropa von Mai bis Oktober beobachtet werden, mit Höhepunkt im Juni und Juli. Ich konnte die Art sehr oft entlang der Wanderwege in den Nadelwäldern des Erzgebirges im Juli sehen.
Foto: Osterzgebirge, Sachsen, August 2024
TRICHOMMA FULVIDENS
Trichomma fulvidens
Trichomma fulvidens parasitiert Eulenfalterraupen (Beobachtungen des Entomologen Heinz Schnee). Mit dem Legestachel wird eine Ei in die Raupe gestochen, die geschlüpfte Larve ernährt sich vom Gewebe des Wirtes. Mir ist es gelungen, den Anstechvorgang fotografisch festzuhalten. Der Wirt ist im vorliegenden Fall Noctua fimbriata (Bunte Bandeule, teilweise auch Große Bandeule genannt). Imagines können in Mitteleuropa von März bis Juni beobachtet werden.
Foto: Großharthau, Sachsen, April 2024
Familie: SCHWERTWESPEN (XIPHYDRIIDAE)
Schwertwespen
Die Familie der Schwertwespen umfasst weltweit ca. 100 Arten. In Mitteleuropa kommen nur 6 Arten vor.
XIPHYDRIA CAMELUS
XIPHYDRIA CAMELUS
Diese Art besiedelt vor allem Fluss- und Bachauen, Auwälder und Kiesgruben. Ich habe die Art in einem Hochmoor vorgefunden. Imagines ernähren sich von Nektar, die Larven von Totholz verschiedener Laubbäume, in das von den Weibchen bei der Eiablage ein Pilz mit eingebracht wurde, der das Holz soweit zersetzt, dass es von den Larven als Nahrung verwertet werden kann. Die adulten Tiere fliegen in einer Generation von Mai bis August.
Foto: Osterzgebirge, Sachsen, August 2024
Foto: Osterzgebirge, Sachsen, August 2024
Foto: Osterzgebirge, Sachsen, August 2024
Familie: WEGWESPEN (POMPILIDAE)
Wegwespen
ANOPILIUS VIATICUS (Frühlings- Wegwespe)
Frühlings- Wegwespe
Die Frühlings- Wegwespe besiedelt trockene Lebensräume wie Sandwege, Sandgruben und Binnendünen. Weibchen der Art überwintern im Boden und beginnen erst im Frühjahr mit dem Nestbau im Boden. Das Weibchen bringt Wolfsspinnen ein, von denen sich später die Brut ernährt. Die adulten Tiere fliegen in einer Generation von März bis September.
Foto: Naturpark Niederlausitz, Brandenburg, September 2021
Foto: Oberlausitz, Sachsen, März 2021
EVAGETES SP.
Evagetes Sp.
Evagetes ist ein Gattung der Wegwespen, bei denen die Arten anhand von Fotos kaum zu unterscheiden sind. Arten der Gattung Evagetes parasitieren Wegwespen anderer Gattungen.
Foto: Oberlausitz, Sachsen, September 2021
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